Faszien – mehr als nur Bindegewebe
Früher hießen sie einfach Bindegewebe, heute nennt man sie Faszien. In den letzten Jahren wurden sie wieder neu entdeckt und bekamen Aufmerksamkeit von Ärtzen, Sportlern und Therapeuten. Wissenschaftler haben begonnen sie auf ihre Funktion, Aufgabe und auch Speicherfähigkeit zu untersuchen, mit erstaunlichen Ergebnissen.
Aufgrund von Bewegungsmustern, einseitigen Haltungen, viel Stress, falscher Ernährung, zu wenig Aktivität und dem ganz normalen Alterungsprozess können Verklebungen zwischen den Faszien und dem darunterliegenden Gewebe entstehen, was zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen kann.
Faszien sind wichtig für die Stabilität, die Flexibilität und die Kraft im menschlichen Körper.
Sie bestehen aus oberflächlichen und tiefen Schichten, werden aus Proteinen und Kollagenen gebildet, enthalten sehr viel Wasser und benötigen zum Aufbau und zur Regeneration länger als die Muskulatur. Sie umhüllen Organe, Muskeln, füllen Körperhöhlen aus und das neurale Fasziengewebe umschließt Nervenzellen und -fasern.
Nervengewebe sind eben auch Faszien und somit können auch Schmerzen über verklebten Nerven entstehen. Dadurch, dass Faszien über das vegetative Nervensystem innerviert werden kann sich Stress auch auf das Gewebe auswirken und dort zu Reaktionen, z. B. Schmerzen, Steifigkeit, Verspannungen etc. führen.
Neben einem gezielten Faszientraining ist auch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wichtig und eine ausgewogene Ernährung. Schadstoffe, Schlacke lagern sich gerne in diesen Zellen ab. Diese werden über das Lymphsystem, auch ein Bindegewebe, abtransportiert. Das Faszientraining, egal ob aktiv, mit Faszienrolle oder -ball oder auch in Form von Yin Yoga (gehaltene Positionen) unterstützen das Lösen der Verklebungen, so dass das Bewegungsausmaß wieder vergrößert wird und auch die Schmerzintensität nachlassen kann.
Du kannst dir vorstellen, dass du beim Training mit der Faszienrolle Flüssigkeit, wie beim Ausrollen eines Teiges mit dem Nudelholz, aus dem Gewebe schiebst. Dadurch entsteht, einfach gesagt, ein Stoffwechselprozess in den Zellen, die sich daraufhin mit „frischer“ Flüssigkeit füllen und neues Kollagen wird gebildet, wofür viel Eiweiß notwendig ist. So lösen sich Verklebungen. Da das ein Prozess über ein paar Stunden bis zu zwei Tagen ist, emfehle ich die Faszien nicht täglich zu rollen, sondern eher im Wechsel mit einem aktiven oder auch passiven Training zu aktvieren und zu mobilisieren. Die Anwendung von Faszienrolle oder -ball empfehle ich 2-3 mal pro Woche.
Memory Effekt
Faszien beherbergen ein komplexes Netzwerk an sensiblen Nervenzellen und sind somit wie eine Festplatte. Sie speichern Informatioen aus der Umbegung, sie sind beteiligt an der Wahrnehmung und werden als sechstes Sinnesorgan bezeichnet. Sie geben uns Auskunft über die Ausrichtung unseres Körpers im Raum
Durch das zelluläre Gedächtnis reagieren sie nicht nur auf physischen Stress, sondern auch auf Gedanken und Gefühle. Somit bestätgt sich wieder einmal mehr das Zusammenspiel von Körper und Geist.
Ach ja, es gibt ja auch den Faszienkater und es scheint mitttlerweile, dass der Muskelkater wohl viel häufiger ein Faszienkater ist als umgekehrt.
Durch ein Faszientraining tust du eben nicht nur deinem Körper Gutes, sondern auch für dein psychisches Wohlbefinden.
Und nun kannst du es gleich ausprobieren, denn ich hab dir ein neues Video mit aktivem Faszientraining aufgenommen. :-). Den Zugang findest du am Ende.
Oder du möchtest gerne noch an der ein oder anderen meiner Stunden – live oder online – teilnehmen, dann hier noch die verbleibenden Termine im Januar.
BodyMovements
Montag, 20.01., 27.01.2025
18-19:15 Uhr online und Präsenz
Yin Yoga & Yoga Nidra
Mittwoch, 22.01.2025
18:15-19:15 Uhr online
Morning Yoga online
Freitag, 24.01.2025
8:15-8:45 Uhr online
Women´s Circle
Mittwoch, 29.01.2025, 19 Uhr in Lieser…wenn du als Frau Lust hast, dich mehr zu entdecken, gut für dich zu sorgen, dich auszutauschen und in einem geschützten Raum gemeinsam zu wachsen.
Ich freu mich auf dich,
alles Liebe zu dir,
Anne